Das Jewish Chamber Orchestra Hamburg wurde 2018 gegründet, mit der Idee, nach mehr als 80 Jahren erneut ein Jüdisches Kammerorchester in Hamburg zu etablieren. Damals, 1934, entstand es als Resultat der Ausgrenzung jüdischer Musiker aus dem öffentlichen Leben, die sich sodann als Ensemble formierten und vier Konzerte spielten, bis das Orchester aufgrund des Berufsverbots für Juden aufgelöst werden musste. Das heutige Ensemble verfolgt nun das Ziel, einerseits an die grausame Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern und andererseits jüdische Kultur und Musik einem breiten Publikum bekannt zu machen. Dabei spielt es nicht nur Werke jüdischer Komponisten, sondern wie das damalige Orchester auch ein weit gefächertes klassisches Repertoire vom Barock bis in die Moderne.

Das Konzert findet statt in Kooperation mit dem Verein „Messianisches Leben und Lernen“.

Das Konzert wird gefördert von der Sozialbehörde der Hansestadt Hamburg

 

 

 

Über Jewish Chamber Orchestra

Anna Alenitsyna-Herber, Klavier
Natalia Alenitsyna, Violine/Viola
Alexander Polinskiy, Violine/Klavier
Emanuel Meshvinski, Viola
Sergey Mikhaylov, Violoncello

Programm

Valentin Silvestrov / 1937  Aus Kitsch-Musik für Klavier
Allegro vivace

Valerian Dovzhenko / 1905 – 1995  Song für Violine und Klavier

Alexander Polinskiy / 2008  Gaudium für zwei Violinen und Violoncello

Ludwig van Beethoven / 1770-1827  Duett mit zwei obligaten Augengläsern WoO 32 für Viola und Violoncello

Mieczysław Weinberg / 1919 – 1996  Trio op. 48 für Violine, Viola und Violoncello

Allegro con moto
Andante
Moderato assai

Pause

Sergej Rachmaninov / 1873 – 1943  Klaviertrio Élégiaque Nr. 1 g-Moll

Frank Bridge / 1979-1941 Phantasie für Klavierquartett  fis-Moll H 94

Über die KünstlerInnen

Natalia Alenitsyna wurde 1971 in St. Petersburg geboren und erhielt ihren ersten Geigenunterricht im Alter von sechs Jahren. Zwischen 1978 und 1989 erhielt sie weitere Ausbildung an der Spezialmusikschule am Rimsky-Korsakov-Konservatorium in St. Petersburg und trat danach in mehreren Konzerttourneen mit großen Orchestern, u.a. mit den St. Petersburger Philharmonikern auf. 1991 kam Natalia nach Hamburg, studierte an der Musikhochschule und gewann zahlreiche Preise, wie im Mai 1993 den 1. Preis beim Wettbewerb der Elise-Meyer-Stiftung in Hamburg, 1997 den 1. Preis und eine Auszeichnung beim „33e Concours feminin International de musique“ in Bern.
2018 gründete sie mit ihrem Ehemann und Cellisten Pjotr Meshvinski das „Jewish Chamber Orchestra Hamburg“ und übernahm seit seinem Tod die musikalische Leitung des Ensembles.

Anna Alenitsyna-Herber wuchs in Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg auf. Im Alter von 7 Jahren begann sie mit dem Klavierspiel und nahm ihr Studium in ihrer Heimatstadt auf, bevor sie es 1991 nach Deutschland zog. Sie setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg fort und schloss es erfolgreich mit einem Diplom ab. Heute ist sie hauptberuflich als Klavierlehrerin in Hamburg tätig und tritt darüber hinaus regelmäßig mit dem Jewish Chamber Orchestra Hamburg auf.

Mitgründer des Jewish Chamber Orchestra Hamburg, Emanuel Meshvinski, wurde 2002 in eine jüdische, musikalische Familie in Hamburg geboren. Er erhielt mit vier Jahren seinen ersten Geigenunterricht und wurde im Alter von 13 Jahren an der Musikhochschule Köln als Jungstudent im Fach Viola angenommen. 2019 fing er an, an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Viola und Komposition zu studieren, bevor er 2021 an die Zürcher Hochschule der Künste wechselte. Emanuel komponiert Werke für konzertante Besetzungen, Kurzfilme und Theaterproduktionen. Seine Musik wurde unter anderem vom Budapest Scoring Orchestra eingespielt und erklang bereits auf verschiedenen Film-Festivals auf der ganzen Welt.

Alexander Polinskiy wurde am 02.06.2008 in Hamburg geboren. Er zeigte schon in der frühen Kindheit viel Begeisterung und Liebe zu Musik und begann, Violine und Klavier zu spielen. Seit dem sechsjährigen Alter nimmt Alexander regelmäßig an verschiedenen Konzerten, Wettbewerben und Festivals teil, mit sieben Jahren trat er als Preisträger des Hamburger Instrumentalwettbewerbs zum ersten Mal im großen Saal der Laeiszhalle auf. Mit elf Jahren begann Alexander Polinskiy mit dem Komponieren und wurde im Jahr 2022 Jungstudent am Julius-Stern Institut (Institut der UdK) in Berlin im Fach Komposition. Der Musiker ist Stipendiat des Jugend Musiziert-Fördervereins in Hamburg. Alexander ist mehrfacher Sonderpreisträger des Wettbewerbs Jugend Musiziert auf Landes,- und Bundesebene, Förderpreisträger des Bundeswettbewerbs Jugend Komponiert sowie Preisträger von mehreren weiteren Festivals und Wettbewerben. Außerdem ist er ein Mitglied des Jugendbeirats des Berliner Konzerthauses.

Sergey Mikhaylov begann sein Cellostudium im Alter von 8 Jahren, erhielt Unterricht bei Emanuel Fishman (auch Mischa Maiskys Lehrer) und schloss sein Studium am Sankt Petersburger Konservatorium mit Auszeichnung ab. Danach – Aufbaustudium bei Anatolias Nikitin. Er war Teil des Sankt Petersburger Philharmonischen Orchesters (Chefdirigent Evgeny Mravinsky). Mit diesem Orchester besuchte er mehr als dreißig Länder und beteiligte sich an der Aufnahme mehrerer CDs. Er war Mitglied des St. Petersburg Cellisten Ensembles und Co-Solist des St. Petersburg Chamber Orchestra. Im Jahr 1991 erhielt er einen Vertrag mit dem Gran Canaria Philharmonic Orchestra. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang trat er nicht nur als Cellosolist in diesem Orchester auf, sondern auch in verschiedenen Kammermusikprojekten (Duos, Trios, Quartette usw.). Als Dirigent wirkte er an zwei Uraufführungen symphonischer Werke der kanarischen Komponistin Carmen Hernández mit: Memento, Hommage an Alfredo Kraus (1999) und Sinfonía en César, symphonische Dichtung für Orchesterensemble, Chor, Erzähler und Solostimmen. Er wurde als Leiter des Studentenorchesters an die OFGC Foundation Academy eingeladen. Nach seiner Pensionierung lebt er in Deutschland und beteiligt sich weiterhin an verschiedenen Kammermusikprojekten.

Tickets

VVK: 18 Euro/erm. 10 Euro zzgl. Kassengebühren
Konzertkasse Gerdes / 040 – 44 02 98 / Alle Vorverkaufsstellen
Abendkasse: 20 Euro/erm. 12 Euro
Ermäßigung hat ihre Gültigkeit für Studenten und Menschen mit Behinderungen und Sozialhilfeempfänger unter Vorlage des entsprechenden Nachweises.
Reservierung:
per E-Mail info@tsaal.de

Erlös geht zugunsten des Vereins „Bürger helfen Bürger“