Was passiert, wenn befreundete Musiker aus Spaß etwas Neues ausprobieren, besonders wenn es Cellisten sind? Es entstehen neue Arrangements und altbekannte Werke werden auf unerwartete Art und Weise beleuchtet. So hatte der bekannte Hamburger Cellist Vytautas Sondeckis die Idee solche klassischen „Evergreens“ wie Tschaikowskys „Rokoko-Variationen“ oder „Carmen Fantasie“ von Sarasate nur mit drei Celli und einer Geige zu spielen. Wenn sowas geht, dann kriegt man Appetit auf mehr, und schon sind auch Arien von Bizet und Villa-Lobos dabei, ergänzt durch virtuose Stücke von Boccherini und Paganini. Solch ein großartiges Projekt ist nur dank dem hohen künstlerischen Niveau der Musiker möglich, denn ihre Virtuosität übertönt nie das Musikalische. Damit ist der Spaß bei diesem Konzert für alle Seiten garantiert!
Der litauische Cellist Vytautas Sondeckis absolvierte sein Studium am Konservatorium in St. Petersburg bei Prof. Anatoli Nikitin und an der Musikhochschule Lübeck bei Prof.David Geringas. Er war erster Preisträger des internationalen Cellowettbewerbes 1997 in Christchurch in Neuseeland. Seit 1997 ist V. Sondeckis Solocellist des NDR Elbphilharmonieorchesters Hamburg. Als Solist und Kammermusiker konzertierte er in Berliner Philharmonie, Gewandhaus zu Leipzig, Alte Oper Frankfurt, Liederhalle Stuttgart, Concertgebouw Amsterdam, Grand Theatre Schanghai und gastierte bei Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, Ravinia Music Festival. In der Saison 2017/18 wird Vytautas Sondeckis in Philharmonie Berlin, Konzerthaus Wien, Philharmonie Sankt Petersburg, Opera City Hall Tokyo, Elbphilharmonie Hamburg, Usedomer Musikfestival als Solist auftreten. Seine bei Naxos erschienene Solo-CD „Romantic Musik for Cello and Orchestra“ wurde mit dem „Choc du Monde de la Musique“ ausgezeichnet. Der Radiosender KDFC, San Francisco wählte ihn im Jahr 2001 in die „Top 30 classical artists unter 30“
Sven Forsberg wurde in Uppsala (Schweden) geboren und studierte zunächst bei Gunnar Norrby an der Musikhochschule in Stockholm, danach an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau bei Christoph Henkel. Zusätzlich nahm er an zahlreichen Cello- und Kammermusikkursen teil, u.a. bei Tortelier, Starker, Pleeth, Parisot, Kuijken und dem Amadeus Quartett. Ein Auslandstipendium der Schwedischen Musikakademie ermöglichte ihm, Cellounterricht bei Pierre Fournier in Genf zu nehmen. Nach einem Engagement beim Stockholmer Rundfunkorchester bekam er, erst 22 Jahre alt, eine Stelle im Orchestre de la Suisse Romande, Genf. 1985 debütierte er im Wigmore Hall, London und spielte eine Saison im Neuen Zürcher Quartett mit. Von 1988 bis 2010 war Forsberg Mitglied im NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg. Er ist Dozent am International College of Music Hamburg. Mit dem fabergé-quintett gewann er 2014 den renommierten ECHO-Klassik Preis.
Boris Andrianov wurde im Jahr 1976 geboren. Er lernte Cello an der „Gnessin“ Spezialmusikschule in Moskau und später am Moskauer Konservatorium bei Natalja Schachowskaja. Danach setzte er seine Ausbildung an der Musikhochschule „Hans Eisler“ in Berlin bei David Geringas fort.
Boris Andrianov ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe wie dem Rostropowitsch-Wettbewerb in Paris (1997), dem Tschaikowsky-Wettbewerb (1998) und dem Janigro-Wettbewerb in Zagreb (2000). Seine Konzerttätigkeit führte ihn auf die bekanntesten Bühnen der Welt. Er konzertierte sowohl in Europa und den USA als auch in Indien, Japan, China, Südafrika und anderen Ländern.
Boris Andrianov tritt mit den führenden Orchestern Europas auf, u.a. mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters, dem Französischen Nationalorchester und dem Beethoven-Orchester Bonn. Seine Kammermusikpartner sind Yuri Baschmet, Menahem Pressler, Janine Jansen und viele andere hervorragende Künstler unserer Zeit. Er nahm bei diversen Festivals teil, u.a. beim Davos Musikfestival, bei den Ludwigsburger Festspielen und dem Cervo Festival.
Im Jahr 2008 gründete Andrianov das „Vivacello“-Festival in Moskau, heute gehört es zu den bekanntesten Cellisten-Foren der Welt. Boris Andrianov trägt den Titel „Verdienter Künstler Russlands“.
Verene Andronikof wurde in Paris geboren und stammt väterlicherseits aus einer adligen russischen Familie. Sie hatte eine sehr vielfältige Ausbildung, bei der die Musik erstmal gar nicht die größte Rolle spielte. Verene absolvierte La Sorbonne (Paris) und Kings College in London. Nach der Lehrerfahrung mit dem berühmten Sänger Carlo Bergonzi entschloss sie, sich ganz der Musik zu widmen. Heute kann Verene Andronikof bereits eine erfolgreiche Karriere als Sopranistin vorweisen. Sie singt auf den großen Bühnen Europas u.a. in Paris, London und Monte Carlo, gastiert bei Festivals (Usedom, Liszt en Provence) und tritt als Solistin mit zahlreichen Orchestern auf.
Alexey Lundin wurde 1971 in Moskau in einer Musiker-Familie geboren. Er besuchte die „Gnessin“ Spezialmusikschule. Im Jahr 1987 gewann er den ersten Preis bei dem Jugend-Musikwettbewerb „Concertino Praga“. 1990 begann sein Studium an dem Moskauer Konservatorium (Klasse Prof. N. Beschkina). Kammermusik studierte er bei den Professoren Gajdamowitsch, Bondurjanski und Davidjan. 1995 setzte Alexey Lundin sein solistisches Studium bei der Professorin Marina Jashvili fort.
Als Mitglied eines Klaviertrios gewann er noch während des Studiums diverse Preise u.a. bei dem Kammermusikwettbewerb in Weimar (1996). Seit 1998 spielt Lundin erste Violine in dem neugegründeten „Mozart-Quartett“, mit dem er 2001 den ersten Preis bei dem Schostakowitsch-Wettbewerb gewann.
Seit 1998 spielte Alexey Lundin in dem berühmten Orchester „Moskauer Virtuosen“, gleich ein Jahr später nahm er die Position des Konzertmeisters ein. Als Solist des Orchesters und im Duett mit dem Maestro Vladimir Spivakov trat er überall auf der Welt auf und machte zahlreiche Aufnahmen. Neben den berühmten Klassik-Konzerten gehören auch Werke der zeitgenössischen Komponisten, wie Denisov, Tarnopolski und Kantscheli zu seinem Repertoire.
Alexey Lundin musiziert mit den bekanntesten Künstlern der Welt, u.a. mit Elisso Wirsaladze, Lilya Zilberstein, Sergej Nakarjakov und Pierre Amoyal. Seit 2007 unterrichtet er an dem Moskauer Konservatorium. Im Jahr 2009 wurde Alexey Lundin die Auszeichnung „Verdienter Künstler Russlands“ verliehen.
Programm
Boccherini/1743-1805 Sonate A-Dur
Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
Chopin/1810-1849 Prelude
Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
Bizet/1838-1875-P.Sarasate/1844-1908 Carmen-Fantasie
Alexey Lundin, Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
Bizet/1838-1875 Habanera und Séguédille aus der Oper „Carmen“
Verene Andronikof, Alexey Lundin, Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
Pause
Paganini/1782-1840 Caprice Nr. 24
Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
I. Tschaikowsky/1840-1893 Rokoko-Variationen
Boris Andrianov, Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
Borodin/1833-1887 Nocturne
Alexey Lundin, Boris Andrianov, Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
Villa-Lobos/1887-1959 Aria-Cantilena
Verene Andronikof, Alexey Lundin, Boris Andrianov, Vytautas Sondeckis, Sven Forsberg
Karten 15 Euro/erm. 10 Euro
Konzertkasse Gerdes / 040 – 44 02 98 / Alle Vorverkaufsstellen
per E-Mail info@tsaal.de