Dieses Konzert ist einer der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gewidmet – dem 1877 geborenen Ernst von Dohnányi, der weltweit nicht nur als Pianist, sondern auch als Komponist, Dirigent und Lehrer gefeiert wurde. Einer falschen Anschuldigung zufolge verschwanden seine Werke nach dem Zweiten Weltkrieg für lange Zeit von den europäischen Konzertpodien – eine furchtbare Ungerechtigkeit, die bis heute nachwirkt. Mit dem vorliegenden Programm möchte die Pianistin Sofja Gülbadamova sowohl die Werke als auch die Person dieses großartigen Komponisten – vielleicht des letzten großen Romantikers – ins rechte Licht rücken und ihm die Bewunderung und die Anerkennung zurückgeben, die er verdient.
Über die Künstlerin
Sofja Gülbadamova, für die «poetische Schönheit» ihres Spiels und ihre «frappierende Musikalität, Klangfantasie, tiefenentspannte Pianistik und eine erstaunlich vielfältige Gestaltungspalette» von der Presse gefeiert, zählt zu den herausragendsten Musikern ihrer Generation. Preisträgerin und Gewinnerin zahlreicher Wettbewerbe in USA, Frankreich, Spanien, Russland, Deutschland und Belgien, gewann sie im Jahr 2008 gleich zwei internationale Klavierwettbewerbe in Frankreich: Den Concours international pour piano in Aix-en-Provence sowie den 6.Internationalen Francis- Poulenc-Klavierwettbewerb, wo ihr außer des 1.Preises zusätzlich noch der Spezialpreis für die beste Interpretation der Werke von Poulenc zuerkannt wurde. Im Juli 2010 gewann sie den Grand Prix beim Internationalen Rosario-Marciano-Klavierwettbewerb in Wien.
Sofja Gülbadamova gastierte bei renommierten Festivals wie dem Braunschweiger Kammermusikpodium, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Internationalen Telemann-Festtagen, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musikfestival, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, Schöneberger Musiksommer, Pianistenfestival Tübingen (Deutschland), dem Internationalen Festival Sine Nomine in Lausanne, den Internationalen Musikfestwochen Luzern (Schweiz), Les Nuits Pianistiques, „Liszt en Provence“, „Les nuits du Suquet“, „Festival de la Vézère“ (Frankreich), Great Lakes Chamber Music Festival in Detroit (USA), dem Internationalen Muziekzomer Gelderland (Niederlande) sowie bei weiteren Festivals in Deutschland, Frankreich, Rußland, Moldavien, Kasachstan, Österreich, Belgien, Argentinien, Chile und in der Schweiz.
Mehrere CD-, Rundfunk- und TV-Aufnahmen liegen von Sofja Gülbadamova vor. Im November 2017 erschien der Live-Mitschnitt des Klavierkonzertes Nr.2 von Ernst von Dohnányi mit dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Dmitri Jurowski bei hd-klassik. Im Februar 2018 kam eine Doppel-CD beim Label Capriccio heraus, die den Solowerken Dohnányis gewidmet ist und im April 2020 die Aufnahme der Klavierkonzerte Ernst von Dohnányis mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Ariane Matiakh (Capriccio). Im November 2019 wurde Sofja Gülbadamovas CD „Humoresques“ und im Februar 2020 „Hungarian melody“ bei Hänssler CLASSIC veröffentlicht. Im August 2020 erschien die CD „Idylle“ bei Hänssler. Im Juni 2021 kam die Doppel-CD „Schattenrisse“ heraus, von der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie unter Jan Michael Horstmann gestaltet, wo Sofja Gülbadamova als Solistin die Jazz-Suite von Alexander Tsfassmann spielt. Zuletzt sind die Sonaten für Klavier und Violine von Johannes Brahms, eingespielt mit dem Geiger Denis Goldfeld (Hänssler, Oktober 2022) sowie die Variationen über ein Kinderlied Ernst von Dohnányis für Klavier und Orchester erschienen (Capriccio, Februar 2022). Die letztgenannte CD wurde zu Editor‘s Choice of the Month (02/2022) gewählt und erschien im Mai 2022 in
der Liste der bislang besten Veröffentlichungen in der englischen Zeitschrift „Gramophone“.
Programm
Ernst von Dohnányi / 1877 – 1960
Intermezzo f-moll op.2 Nr.3
Pastorale über ein ungarisches Weihnachtslied
Léo Delibes – Ernst von Dohnányi
Walzer aus dem Ballett „Coppélia“
Ernst von Dohnányi
Drei Stücke op.23
– Aria
– Valse Impromptu
– Capriccio
Pause
Ernst von Dohnányi
Variationen über ein ungarisches Volkslied op.29
Suite im Alten Styl op.24
– Prélude
– Allemande
– Courante
– Sarabande
– Menuett
– Gigue
Tickets
VVK: 18 Euro/erm. 10 Euro zzgl. Kassengebühren
Konzertkasse Gerdes / 040 – 44 02 98 / Alle Vorverkaufsstellen
Abendkasse: 20 Euro/erm. 12 Euro
Ermäßigung hat ihre Gültigkeit für Studenten und Menschen mit Behinderungen und Sozialhilfeempfänger unter Vorlage des entsprechenden Nachweises.
Reservierung:
per E-Mail info@tsaal.de