Der Tschaikowsky-Saal im Herzen Hamburgs lädt zum vierten Mal zum 12tägigen Festival „Tschaikowsky-Tage“ ein. Der Name „Tschaikowsky“ steht überall auf der Welt für die große, unverwechselbare russische Musiktradition. An fünf Abenden erleben interessierte Hörer kostbarste Werke diverser musikalischer Richtungen, vom Streichquartett bis zum modernen Folk-Jazz. Weltbekannte Ensembles und Solokünstler aus Russland und Deutschland präsentieren außergewöhnliche kammermusikalische Konzerte sowie überaus kostbare literarisch-musikalische Veranstaltungen. Ein besonderer Höhepunkt ist ein von jungen Hamburger Preisträgern nationaler und internationaler Wettbewerbe gestaltetes Konzert. Die Werke des weltberühmten Komponisten Tschaikowsky begeisterten und inspirierten seit je her seine Zeitgenossen sowie alle nachfolgenden Generationen. Die Entwicklung russischer Musik – von Tschaikowsky bis zum heutigen Tag – steht im Mittelpunkt des diesjährigen Festivalprogramms.

Ergänzend zum Festival können die Besucher eine Ausstellung des Staatlichen Tschaikowsky-Museums der Stadt Klin zum Thema „Tschaikowsky und Deutschland“ besichtigen.

Das Festival wird von der Hamburger Kulturbehörde und von der Stiftung „Russkij Mir“ gefördert.

 

Eröffnungskonzert mit Anton Barakhovsky (Violine) und Julia Botschkowskaja (Klavier)

Beide Künstler sind in Hamburg beheimatet und überall auf der Welt unterwegs. Sie gastieren in den bekanntesten Sälen und genießen große internationale Anerkennung. In dem Eröffnungskonzert des Festivals präsentieren Anton Barakhovsky und Julia Botschkowskaja Kammermusikwerke von Tschaikowsky, Brahms und Prokofjew.

„Ein Geiger seiner Zeit voraus“, titelt die Washington Post nach Anton Barakhovskys Debüt-Recital 1998 im Kennedy Center. Bereits mit sechs Jahren tritt der 1973 in Novosibirsk geborene Barakhovsky als Solist mit dem Philharmonieorchester seiner Heimatstadt auf. Der Geigenlehrer Matwej Liebermann erkennt die besondere musikalische Begabung des Kindes und fördert ihn an der Spezialschule des Michail-Glinka-Konservatoriums.

Seit dem Alter von 19 Jahren lebt Anton Barakhovsky in Deutschland, wo er an der Musikhochschule Hamburg bei Mark Lubotsky und Kolja Blacher studiert. Nachdem er 1997 den Young-Concert-Artist-Preis in New York gewinnt, erhält er ein Stipendium der Juilliard School und wird Schüler von Dorothy DeLay und Itzhak Perlman.

Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits mehrere wichtige Auszeichnungen erhalten. Mit zwölf Jahren wird Anton Barakhovsky Preisträger des Rundfunkwettbewerbs „Concertino Praga“, mit 13 Jahren erringt er einen Preis beim Internationalen Wettbewerb in Peking, 1990 gewinnt er in Moskau beim Tschaikowsky-Wettbewerb den vierten und 1994 den zweiten Preis des Joseph Joachim Violinwettbewerbs in Hannover.

Der Geiger hat als Solist mit zahlreichen Orchestern konzertiert, wie zum Beispiel den Novosibirsker Philharmonikern (unter Arnold Katz)‚ dem St. Petersburger Philharmonikern, dem Russischen Nationalorchester (unter Mikhaill Pletnev), den Berliner Symphonikern, dem Sinfonieorchester des NDR (unter Arnold Östmann), dem Orquestra Sinfónica de Santiago dem New York Chamber Orchestra (unter Lawrence Leighton Smith) und den Hamburger Philharmonikern (unter Wolfgang Sawallisch).

Mit den Hamburger Philharmonikern spielte Anton Barakhovsky das Violinkonzert von Igor Stravinsky für eine Ballettchoreographie von Balanchine (Compagnie John Neumeier, Hamburgische Staatsoper). Recitals gab er in New York in der Kaufmann Concert Hall 92nd Street Y, in der Weill Hall der Carnegie Hall und in der Alice Tully Hall. Außerdem hatte er Engagements in mehreren russischen Städten, u.a. im Saal des Moskauer Konservatoriums sowie im kleinen und großen Saal der St. Petersburger Philharmonie. Weitere Konzerte führten Barakhovsky in die Wigmore Hall London, in den Petersdom – dort spielt er für den Papst -, nach Berlin (Schauspielhaus), München (Gasteig), Hannover, Hamburg (Laeiszhalle), Dresden, Prag, Mailand, Genf, Paris (Louvre und Sainte Chapelle), Mendoza, Mexiko City, Sapporo und Peking.

1999 spielte er als Duo-Partner des Geigers Vadim Repin die Sonate für zwei Violinen von Sergej Prokofjew auf CD ein, die im Louvre live aufgenommen wurde und bei Erato erschienen ist.

Von 2001 bis 2009 war Anton Barakhovsky Erster Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.

Seit 1. Oktober 2009 ist Anton Barakhovsky Erster Konzertmeister der Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

„Was in den Noten hochvirtuos und horrend schwierig aussieht, erfuhr bei der in Hamburg lebenden Pianistin Julija Botchkovskaia eine so lebendige, plastische und präzise Wiedergabe, dass man vor der musikalischen Überzeugungskraft und Selbstverständlichkeit schier ins Staunen kam….“

Dies schrieb die Süddeutsche Zeitung zu einem Konzert, das Julija Botchkovskaia in München gab.

Geboren in der Ukraine und mit dem ersten intensiven Klavierunterricht durch die Mutter und Klavierpädagogin Ludmila Botchkovskaia ausgestattet, danach besuchte das junge Talent die Moskauer Zentrale Musikschule in der Klasse von Tamara Koloss. Das Studium in der Hauptstadt wurde am berühmten Tschaikowsky Konservatorium bei Vera Gornostaeva fortgesetzt. In dieser Zeit spielte Julija Botchkovskaia mit verschiedenen Orchestern und gab viele Solokonzerte.

Danach Umzug in den Westen. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt in Hamburg. Fortsetzung des Studiums bei Volker Banfield an der Hochschule für Musik und Theater, Hamburg. Konzertexamen mit Auszeichnung.

Julija Botchkovskaia ist Preisträgerin verschiedener internationaler Klavierwettbewerbe, wie „Maria Canals“ in Barcelona und „AMSA World Piano Competition“ in Cincinnati. Ihre Konzertreisen führen sie in die Konzertsäle Deutschlands und Europas sowie in die Überseegebiete, wie Japan und seit 2004 regelmäßig Südamerika (Argentinien, Uruguay, Chile, Brasilien). 2009 spielte Julija Botchkovskaia zusammen mit der Cellistin Natalia Gutman. Mit Christian Nickel, Wien, ergibt sich eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit „Musik & Literatur“ Projekten. Übertragungen im BBC, Radio Suisse Romande, Deutschlandfunk Berlin und NDR Kultur. Bemerkenswert ihre Einspielung der Musik Nikolaj Roslavets mit dem Geiger Mark Lubotsky (Olympia) sowie ihr musikalisches Engagement und ihre Einspielungen für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Seit 2010 regelmäßige Einladungen zu Meisterkursen für Pianisten auf Einladung des „Festival de Londrina“ sowie zu Recitals und Orchesterkonzerten. Einladung nach China für eine Konzerttournee September 2017.

Neben ihrer freien Konzerttätigkeit auch auf Festivals wie Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein Musik Festival und Brandenburgischer Musiksommer ist Julija Botchkovskaia im Lehrkörper an der Hochschule für Musik und Theater, Hamburg, fest engagiert und ab 2012 Professorin. Seit 2007 gehört sie zu dem ausgewählten Kreis der „Steinway Artists“.

Programm

P.I. Tschaikowsky / /1840-1893

Meditation op. 42, Nr.1

S. Prokofjew / 1881-1953

Sonate für Violine und Klavier F- moll, Nr. 1

Andante assai

Allegro brusco

Andante

Allegrissimo-Andante assai, come prima

 

Pause

J. Brahms / 1833-1897

Sonate für Klavier und Violine D- moll, op. 108

Allegro

Adagio

Un poco presto e con sentimento

Presto agitato

P.I. Tschaikowsky

Valse-Scherzo op. 23

 

Karten 15  Euro/erm. 10 Euro

Konzertkasse Gerdes / 040 – 44 02 98 / Alle Vorverkaufsstellen

per E-Mail info@tsaal.de