Eine Konzertreihe im Tschaikowsky-Saal anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Partnerschaft zwischen Hamburg und Sankt Petersburg.

 

24.03.2017 19.30 Uhr

Telemann – Telemann 2.0 Um den berühmten deutschen Komponisten Georg Philipp Telemann zu ehren, geben die Musiker aus Sankt-Petersburg und Hamburg ein gemeinsames Konzert. Sie verbinden dabei in ihrer künstlerischen Interpretation historisch informierte Aufführungspraxis mit der modernen Musiksprache. In der ersten Hälfte spielt Barockwerk Hamburg kammermusikalische Werke des Komponisten, in der zweiten spielen Musiker des St. Petersburger {instead} ensembles  Stücke von zeitgenössischen russischen Komponisten, in denen die Musik des großen Meisters neu interpretiert wird.

Foto©Jürgen Wahnschaffe

barockwerk hamburg

Im Jahr 2007 gründete Ira Hochman das Ensemble barockwerk hamburg, welches sich zum Ziel gesetzt hat, sowohl vokale als auch instrumentale Kammer- und Bühnenmusik aus dem Barockzeitalter wiederzuentdecken und zu neuem Leben zu erwecken. Dabei schöpft das Ensemble insbesondere aus der reichen hamburgischen Tradition, die im 17. und 18. Jahrhundert nicht nur zahlreiche große Musiker, sondern auch Publikum und Mäzene aus ganz Nordeuropa anzog.

Zu den Erstwiederaufführungen des barockwerks gehören einige ausschließlich als Handschriften erhaltene Werke, darunter Johann Matthesons Hochzeits-Serenata Der verlorene und wiedergefundene Amor, das Oratorium Christi Wunder-Wercke bey den Schwachgläubigen, Georg Philipp Telemanns lateinische Vokalquartette für das Altonaer Christianeum, die Altonaer „Jubel Music“ von 1760, Carl Philipp Emanuel Bachs Hamburger Bürgerkapitänsmusik von 1780, Johann Adam Hillers Singspiel Lisuart und Dariolette oder die Frage und die Antwort, Georg Caspar Schürmanns Oper Die getreue Alceste und auf der CD La Prima Diva (Tactus) enthaltene Arien und Opernsinfonien.

Die musikalische Leitung von barockwerk hamburg liegt in den Händen der israelischen Dirigentin und Cembalistin Ira Hochman.

Die Mezzosopranistin Geneviève Tschumi erhielt Ihre Gesangsausbildung bei Helga Kutter an der Berufsfachschule für Musik in Kronach, Prof. Yvi Jänicke an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg sowie bei Prof. Ute Trekel-Burckhardt an der Universität der Künste in Berlin. Seit 2013 arbeitet sie eng mit Ulla Groenewold zusammen, seit 2015 auch mit Prof. Peter Maus.

Im Sommer 2016 wurde Geneviève Tschumi in Leipzig zur internationalen Bach-Preisträgerin gekürt und gewann zudem den Sonderpreis des Leipziger Barockorchesters.

Sie geht einer regen Konzerttätigkeit nach. Zu hören ist sie unter anderem mit dem italienischen Barockensemble auser musici, dem barockwerk hamburg, dem Hamburger Barockorchester, der Hamburger Camerata, dem Concerto Farinelli, dem Ensemble Schirokko und elbipolis. Konzertreisen führten sie nach Österreich, Slowenien, Kroatien, Dänemark und Russland. 2017 singt sie die Alt-Partie von Händels Messiah in der Elbphilharmonie Hamburg.

Auf der Opernbühne war Geneviève Tschumi 2015 in der Rolle des Arsamene aus Händels Xerxes beim Opernfestival Gut Immlin zu sehen. Im selben Jahr übernahm sie die Partie des Arbace aus Händels Catone in Utica beim Opernfestival Opera Barga in Italien. Am Theater Kiel war sie in 2016 als Siegrune in Wagners Walküre zu erleben.

Foto© Vassili Schischkin

Das 2016 gegründete {instead} ensemble ist ein Kollektiv aus Sankt-Petersburg, das in unterschiedlichen Richtungen der Neuen Musik arbeitet. Das Ensemble hat ein variatives Besetzungs-Format und organisiert sich je nach Idee des konkreten Projektes. Drei Grundlinien werden vom {instead} ensemble verfolgt: die Suche und Interpretation Neuer Musik; Interpretation von Kompositionen überwiegend der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (historische Linie); Praxis der kollektiven Improvisation. {instead} nahm an den Veranstaltungen von „SoundArtLab“ des Russischen Nationalen Zentrums für zeitgenössische Kunst und des Sankt-Petersburger Internationalen Kulturforums teil.

Das Ensemble trat in gemeinsamen Projekten mit solchen Musikern, wie Danil Akimov, Jaroslav Zemljansky, Vladimir Kanatschikov und Darja Ponomarjova auf. Als Teil des Petersburger Impovisations-Orchesters (St. Petersburg Improvisers Orchestra) hat das Ensemble an der Aufführung der Räumlichen Komposition #3 von Vladimir Gorlinsky (2016) teilgenommen.

Vom {instead} ensemble wurden Werke solcher Komponisten, wie Daniil Pilchen, Oleg Gudachev, Natalja Solovjova, Dmitrij Shchukin, Elisaveta Akbalkan und Alexandra Korabljova uraufgeführt.

Solisten des {instead} ensembles:

Elizaveta Akbalkan – Geige, E-Gitarre, Leitung

Oleg Gudachev – Klarinette, Saxophone

Natalia Solovjeva – Klavier, Bassgitarre

Aleksei Popov – Cello

Igor Denisov – Horn, Trompete

 

01.04.2017 19 Uhr

Lev Lessine- das Portrait (1936-2014) Als feierlichen Nachtrag zum 80-jährigen Jubiläum des St. Petersburger Komponisten präsentieren Hamburger und Sankt-Petersburger Künstler seine kammermusikalischen Werke. Der russische Komponist Lev Lessine wanderte im Jahr 1999 nach Deutschland aus. Bis zu seinem Tod im Jahr 2014 lebte und arbeitete er in Osnabrück. Sein musikalisches Schaffen ist ein einmaliges Beispiel für die perfekte künstlerische und gesellschaftliche Integration. In seinem Verlag, den er eigenständig in Osnabrück gegründet hat, findet man fast alle Werke des Komponisten, trotzdem wartet seine Musik noch darauf, entdeckt zu werden. Ausführende Künstler: Nikolai Mazhara, Petr Tsekhanovich, Evgenij Pilipchuk (Sankt-Petersburg), Andre Roshka (Hamburg), Ponticulus Quartett (Hamburg).

Lev Lessine wurde 1936 in Leningrad geboren. Nach dem 2. Weltkrieg hat sein Vater als Kapitän der Sowjetischen Armee drei Jahre im zerstörten Europa gedient. Aus der Evakuierung zurückgekehrt, folgten Frau und Sohn ihm nach. Hier hörte der zukünftige Komponist Lev zum ersten Mal den Klang eines Sinfonieorchesters und besuchte eine Opernaufführung in Wien, die ihn zutiefst beeindruckte. Anfang 1948 kehrte die Familie nach Leningrad zurück. Da sich die musikalische Begabung des Jungen früh bemerkbar machte, wurde er schon bald in eine Musikfachschule im Fach Gesang aufgenommen. Bereits während dieser Ausbildung begann er zu komponieren. Sein erstes Stück, dass er im Alter von 15 Jahren schrieb, war eine Romanze über ein Gedicht von Michail Lermontov.

Lev Lessine hat ganz bewusst nicht den klassischen Ausbildungsweg eines Komponisten gewählt. Er hat weder in der Fachschule noch im Konservatorium Kompositionsklassen besucht, sondern erhielt stattdessen eine Gesangsausbildung. Obwohl er ein ausgezeichneter Kenner verschiedener Musikstile, Genres, Formen und Instrumentierungen war, benutzte er in seinen Kompositionen das gewöhnliche, traditionelle Tonsystem. Melodischer Reichtum, eine Vielzahl von Genres und origenelle Besetzungen sind wesentliche Merkmale des Schaffens von Lev Lessine. In den 70er-90er Jahren schrieb der Komponist verschiedene Werke für Kammerensembles, Kammer- und Sinfonieorchester, eine Vielzahl von Vokalmusik – die bedeutendsten darunter sind das Vokalbuch „Lebenskreis“, die Kammeroper „Erzählung vom Shemjakin-Urteil“ (nach einer russischem Folklore-Erzählung des 17. Jahrhunderts) sowie das Oratoriumskonzept „CANTUS HUMANUS“. Eine wichtige Inspirationsquelle für Lev Lessine war Leningrad (1991 wieder zu Sankt Petersburg umbenannt) – eine Schatztruhe der Weltkultur und die Stadt, in der sich seine Persönlichkeit und seine künstlerische Ausrichtung geformt hat. Die Klavierstück-Sammlung „Petersburger Album“ ist dieser Stadt gewidmet. Lev Lessine hat viel und mit großer Hingabe an einem Genre gearbeitet, das er selbst “Musik-Novelle” nannte: er schrieb u.a. eine Opern-Novelle und eine symphonische Novelle.

1999 immigrierte der Komponist mit seiner Familie nach Deutschland. Hier eröffneten sich für ihn neue Möglichkeiten. Er wurde Mitglied des DKV (Deutscher Komponistenverband) und der GEMA und gründete 2004 seinen eigenen Verlag „Edition Lev Lessine Musikverlag“. Die verlegerische Tätigkeit hat Lessine erfolgreich mit seiner künstlerischen Arbeit verbinden können. 2005 stellte er die Oper „Danko“ fertig. Des Weiteren schrieb er Werke mit deutschen Sujets und Texten von J. W. v. Goethe und G. E. Lessing. Insbesondere die Poesie von R. M. Rilke erweckte sein Interesse und wurde zu einer neuen Inspirationsquelle. Daraus sind zwei Vokalzyklen und mehrere Chorwerke entstanden, die von Musikexperten hoch eingeschätzt wurden. Ebenfalls in Deutschland ist der neue Klavierzyklus “Deutsche städtische Skizzen” entstanden. Trotz einer schweren und unheilbaren Krankheit setzte Lev Lessine seine fruchtbare Arbeit bis zu seinem letzten Lebenstag fort. Der Komponist verstarb im Jahre 2014.

Andre Roshka wurde im Jahre 1983 in Kiew (Ukraine) geboren. Mit fünf Jahren begann er Blockflöte zu spielen. Von 1993 bis 2000 besuchte er die Spezialmusikschule an der Nationalen Musikakademie Kiew, wo er zunächst Piccoloflöte und Gesang studierte und dann ab 1995 Querflöte in der Klasse von Prof. W. Turbowskii. Im Alter von 16 Jahren wechselte er an die Universität für Kultur und Kunst in Kiew. Schon während seiner Studienzeit in der Ukraine war Andre Roshka mehrfach Preisträger internationaler Wettbewerbe für Holzblasinstrumente. Bei Prof. Hans-Udo Heinzmann studierte Andre Roshka von 2001 bis 2002 am Hamburger Konservatorium und anschließend bis 2008 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit Oktober 2008 studiert er dort Konzertexamen bei Prof. Moshe Aaron Epstein. Darüber hinaus belegte er zahlreiche Meisterkurse während der Studienzeit, u.a. bei Clare Southworth, Prof. R. Geiss-Armin, Prof. M. Helasvuo, Prof. A. Adorjan, C. Levin, R. Dick und bei Sir James Galway. Im Jahr 2003 gründete Andre Roshka das „Trio83″ in Hamburg, welches u.a. durch die Yehudi Menuhin Stiftung gefördert wurde. Zudem ist er Stipendiat der Berenberg-Bank, der Alfred-Toepfer-Stiftug (Masefield-Stipendium) und des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes. Seit Mai 2009 war er zwei Jahre lang ein Stipendiat der Franz-Wirth -Stiftung. Seit seinem 14. Lebensjahr gibt Andre Roshka Solo- und Kammermusikkonzerte u.a. in Frankreich, Spanien, den Niederlanden, in Russland und natürlich in seinem Heimatland, wie z.B. im großen Saal der Philharmonie und in der Staatsoper in Kiew. Seit 2005 hat er Solo-Auftritte mit der „Jungen Philharmonie Köln“, u.a. im „Palau de la Musica“ (Barcelona), im „Sydney Opera House“, in der „Federation Concert Hall“ (Hobart/Australien) und in der „Victoria Hall“ (Singapur); Tourneen führten ihn durch Australien, Neuseeland, Spanien, Portugal und Norwegen.

Im August 2005 war er 1. Flötist im Festival-Orchester des Festivals Junger Künstler in Bayreuth, wo er auch an Kammermusik- Kursen von E.B. Hilse (Soloflötist im Berliner Symphonie Orchester) teilnahm. Im Jahr 2006 spielte André Roshka u.a. Solo- und Kammermusik-Auftritte bei dem Festival „Musica y Danza“ (Úbeda) und dem Festival „Sommerliche Musiktage Hitzacker“ sowie in der Radiosendung des NDR „Start – Junge Kuenstler Live“. Seit dem April 2009 arbeitet er als Assistent von Prof. Moshe Aaron Epstein an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Der Bariton Petr Tsekhanovich wurde 1988 in Sankt-Petersburg geboren. Nach Abschluss der Theaterabteilung des Kunstlyzeums „Sankt-Petersburg“ hat er 2005 ein Gesangstudium an der Rimsky-Korsakov-Musikfachhochschule aufgenommen und wurde gleich ins zweite Studienjahr versetzt. Ab dem dritten Jahr hat er im Pantomimenensemble des Mariinsky-Theaters gearbeitet. Während seiner Studienzeit wurde er Preisträger des Wettbewerbs „Miniatur in russischer Musik“.

2009 hat Tsekhanovich sein Gesangstudium am Staatlichen Sankt-Petersburger Konservatorium bei Prof. N. Okhotnikov fortgesetzt. Gleichzeitig wurde er für das staatliche Kindertheater „Zazerkalje“ engagiert. Während der Zeit am Theater hat er verschiedene Rollen gespielt, unter anderen auch in preisgekrönten Produktionen   Der Mantel und Italienerin in Algier.

2011 ist er in die Klasse von Prof. V. Tschernomortsev gewechselt. Er war auf verschiedenen Konzertbühnen musikalisch aktiv, z.B. im Kleinen Saal der Sankt-Petersburger Philharmonie, in der Staatlichen Akademischen Kapelle, und hat an verschiedenen Wettbewerben und Festivals teilgenommen („Drei Epochen der klassischen Romanze“ 2013). 2012 hat Tsekhanovich im Konservatoriumstheater die Partie des Kompaniechefs in der Tschaikowsky-Oper Eugen Onegin gesungen. 2013 folgte die Partie des Colas in der Oper Bastien und Bastienne beim Gastensembleprojekt „Singspiel“. Nach dem Abschluss des Konservatoriums hat er 2014 am Auswahlverfahren des Wettbewerbs „Competizione dell´opera 2014“ teilgenommen. Außerdem ist er Solist der Izmajlov-Dreifaltigkeits-Kathedrale. Im Sommer 2015 wurde er beim Wettbewerb-Festival der Kirchenchöre „Peter-Tage“ zum besten Solisten gekürt. Im Sommer 2016 hat Tsekhanovich  beim Festival „Oper für alle“ die Partie von Vladimir Galizky in der Oper Fürst Igor gesungen. Im Repertoire: Eugen Onegin (Eugen Onegin von P. I. Tschaikowsky), Georgio Germont (La Traviata von G. Verdi), Vladimir Galizky (Fürst Igor von A. P. Borodin).

Der Cellist Evgenij Pilipchuk wurde in Leningrad geboren und hat am Staatlichen Sankt-Petersburger Rimski-Korsakov-Konservatorium sein Cellostudium bei Prof. A. P. Nikitin abgeschlossen. Die Aspirantur folgte gleich danach ebenda. Weitere Impulse erhielt er bei den Meisterkursen von M. Rostropowitsch, T. Svane, J.-P. Maintz u.a. Seit 2004 unterrichtet er an der Sankt-Petersburger Spezial – Musikschule. Pilipchuk hat außerdem seit 2008 einen Lehrauftrag am Rimski-Korsakov-Konservatorium. Er ist Preisträger verschiedener russischer und internationaler Wettbewerbe (Internationaler M. Judina-Wettbewerb der Pianisten, Piano-Duette und Kammerensembles, Internationaler Wettbewerb in Frankreich, Schostakowitsch-Wettbewerb u.a.). 2008 bis 2013 hat Pilipchuk im Akademie-Orchester der Sankt-Petersburger Philharmonie gearbeitet und war ab Mai 2009 Konzertmeister der Violoncellogruppe. Seit 2013 ist er Konzertmeister der Violoncellogruppe im Orchester des Michajlowsky-Theaters. Neben seiner Orchestertätigkeit konzertiert Pilipchuk regelmäßig als Solist und in verschiedenen Kammermusik – Formationen.

 

Der Pianist und Komponist Nikolaj Mazhara ist Preisträger des IV. Internationalen Prokofjew-Wettbewerbs im Fach Klavier (2004) und des V. Internationalen Prokofjew-Wettbewerbs im Fach Komposition (2008). Er ist Absolvent des Sankt-Petersburger Konservatoriums (2000) in den Fächern Komposition (Prof. Alexander Mnazakanjan) und Klavier (Prof. Eduard Bazanov). Seit 2001 hat Mazhara am Sankt-Petersburger Konservatorium den Lehrstuhl in Instrumentation und seit 2011 auch den der Komposition inne. Das Repertoire des Pianisten umfasst Werke für Solo-Klavier und Klavierkonzerte von Bach bis hin zur Moderne. Seine Interpretationen von Strawinsky, Prokofjew, Schönberg und vielen anderen fanden breite Anerkennung. Der russischen Klaviermusik schenkt er besondere Beachtung. Hervorzuheben ist auch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den besten petersburger Orchestern unter der Leitung von A. Dmitriev, V. Altschuler, A. Titov, V. Chernuschenko. Mazhara spielt regelmäßig Konzerte auf der Bühne der Sankt-Petersburger Philharmonie. Mit seinen Solo-Programmen nahm er an den Petersburger Kulturtagen in Alma-Ata und Tallin teil und trat mit dem Orchester der Zagreb-Philharmonie auf. Des Weiteren fanden Solokonzerte in Spanien, Frankreich, China, Bulgarien und vielen russischen Städten statt. 2008 spielte er die Solo-Partie in O. Messiaens Turangalila-Symphonie mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters unter der Leitung von V. Gergiev. Nikolaj Mazhara ist seit 2005 Mitglied des Russischen Komponistenverbandes und ist Autor von drei Klavierkonzerten mit Orchester, einem Violinkonzert mit Orchester, einer Streichersymphonie, der Symphonischen Fantasie Herbst, der Mini-Oper Musica viva – Szenen aus Rossinis Leben, einer großen Anzahl von Kammermusik, darunter zwei Violinsonaten, und Musik für Kinder. Seine Werke erklingen auf solchen Festivals wie „Petersburger Musik-Frühling“, „Von der Avantgarde bis Heute“, „Junge Akademien Russlands“ (Moskau, Kazan, Ekaterinburg), „Musik-Panorama Russlands“ (Nizhnij Novgorod, Novosibirsk, Lipezk).

Das Ponticulus Quartett ist ein junges Ensemble mit Sitz in Hamburg. Es konzertiert regelmäßig im gesamten norddeutschen Raum und folgte unter anderem Einladungen zum Maschseefest Hannover, zur Nacht der Kirchen in Hamburg und bereits zum dritten Mal zum
Rügener Musiksommer. Im Herbst 2016 erschien eine CD-Einspielung mit Werken von Ingo Höricht. Wichtige Impulse in der Probenarbeit erhält das Quartett von Prof. Hartmut Rohde (Berlin).

Die Geigerin Ewelina Nowicka studierte in der Klasse von Prof. Petru Munteanu an  der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, schloss ein Zusatzstudium an der Hochschule für Künste in Bremen ab und anschließend ihr Konzertexamen bei Prof. Katrin Scholz. Als Solistin erhielt sie mehrere Preise bei nationalen sowie internationalen Wettbewerben. Bereits seit ihrer Kindheit komponiert sie und hatte Unterricht bei vielen namhaften Komponisten. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet. Sie ist Mitglied im Deutschen Komponistenverband sowie der GEDOK Hamburg.

Christine Philippsen absolvierte ihr Violinstudium in Hannover bei Prof. Attila Aydintan und Prof. Jutta Rübenacker sowie bei Prof. Thomas Klug in Bremen. Als Violinistin widmet sie sich zunehmend der Historischen Aufführungspraxis und ist Mitglied im Barockwerk Hamburg und dem Norddeutschen Barockkolleg. Ein Stipendium des Deutschen Musikrates beflügelte die wachsende Liebe zum Dirigieren – sie leitet seit über 10 Jahren verschiedene Orchester, unter anderem das neu gegründete Familienorchester der Elbphilharmonie. Konzertreisen führten sie unter anderem nach China, Amerika, Italien, Norwegen, Frankreich und in die Schweiz.

Astrid Schat, Viola, studierte bei Prof. Hatto Beyerle, Prof. Hartmut Rohde und Prof. Lars Anders Tomter in Oslo. Weitere Anregungen erhielt sie von Gerard Caussee, Emile Cantor und Gerhard Voss. Sie ist Gründungsmitglied des ensemble resonanz und war dort lange aktiv. Sie war einige Jahre lang als Kammermusikerin und Pädagogin in Bodö, Norwegen tätig.

Der Cellist Konrad von Oldenburg studierte in Weimar bei Prof. Marie-Luise Ewald und am Royal Northern College of Music in Manchester (GB) bei Jennifer Curtis sowie Kammermusik bei Christopher Rowland (Fitzwilliam Quartett). Nach Engagements in der Staatskapelle Weimar und im Göttinger Symphonie Orchester liegt sein musikalischer Schwerpunkt in Hamburg als Cellist beim Musical „König der Löwen“ und „Aladdin“.

 

 

02.04.2017 18 Uhr

Gruppe der Fünf (Das mächtige Häuflein). Das Konzert ist den Werken der St. Petersburger Komponisten-Gruppe „Das mächtige Häuflein“ gewidmet. Fünf russische Komponisten, darunter Mussorgsky und Borodin, gehören neben Tschaikowsky zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der russischen Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Dennoch sind die Werke dieser Komponisten, insbesondere die Kammermusik, dem deutschen Publikum fast gänzlich unbekannt. Das Konzert wird von jungen russischen und deutschen Musikern gestaltet: Vasily Gvozdetsky, Marina Grauman, Darya Dadykina (St. Petersburg – Berlin), Petr Tsekhanovich (St. Petersburg) und Trio Adorno (Hamburg).

Marina Grauman wurde 1994 in Sankt-Petersburg in eine musikalische Familie hineingeboren. Im Alter von fünf Jahren begann sie das Violinspiel. 2012 beendete sie die Spezialmusikschule des Sankt-Petersburger Konservatoriums in der Klasse von Prof. Savely Schalman mit Auszeichnung. Heute studiert sie an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» Berlin bei Prof. Ulf Wallin. Marina Grauman trat in vielen Städten Europas und Amerikas auf, u. a. in der Berliner Philharmonie, der Tonhalle Zürich, dem Mariinsky-Theater in Sankt-Petersburg und der Sankt-Petersburger Philharmonie. Zahlreiche Gastauftritte bei internationalen Festivals wie u. a. dem «Musikal Olympus» in Sankt-Petersburg, dem «Elan music festival» in Dallas, dem «Musik Mountain» in Connecticut und den «Youth Classics» in Zürich runden ihr künstlerisches Schaffen ab. Als Solistin kann sie auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Münchener Kammerorchester, der Berliner Camerata, dem Staatlichen Akedemischen Sinfonieorchester Sankt-Petersburgs, dem Staatlichen Hermitage Orchester sowie der Slovak Sinfonietta und weiteren Ensembles zurückblicken.

Beim TONALi-Grand Prix 2014 erhielt Marina Grauman den Weinberg-Preis für die beste Interpretation eines Werkes des 20./21. Jahrhunderts. 2015 wurde ihr der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen verliehen. Im Duett mit dem Pianisten Vasily Gvozdetsky tritt sie seit 2016 im Rahmen des Yehudi Menuhin Live Music Now-Programmes auf. Marina Grauman ist TONALi-Stipendiatin 2014 und  wird unterstützt von den Projekten «Russian Performing Art» und «Junge Talente Russlands», von der Philharmonischen Gesellschaft in Sankt-Petersburg, der Hans und Stefan Bernbeck-Stiftung in Frankfurt und dem  Lucia Löser-Kulturfond in Berlin.

Vasily Gvozdetsky wurde in Sankt-Petersburg (Russland) geboren. Dort erhielt er seinen ersten Klavierunterricht an der Spezialschule beim Konservatorium. Später besuchte er die Klavierklasse von Dirk Fischbeck am Musikzweig der Latina A.H.F. in Halle/Saale (Deutschland). Nach dem Abitur studierte er Klavier an der HfMT Hamburg bei Lilya Zilberstein und HfM „Hanns Eisler“ in Berlin bei Eldar Nebolsin. Wichtige Anregungen erhielt er regelmäßig im Rahmen von Meisterkursen u.a. von H. Fourès, I. Kamenz, F. Bidini und D. Bashkirov. Vasily trat solistisch in Deutschland, Russland, Ukraine, Frankreich, Italien, Griechenland und Finnland auf. Er nahm an Festivals wie den Halleschen Musiktagen, Opus XXI und dem Klavierfestival Ruhr teil und spielte als Solist u.A. mit der Staatsapelle Halle. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, wie z.B. des Elise-Meyer-Wettbewerbs in Hamburg oder des Luciano Luciani-Wettbewerbs in Cosenza (Italien).

Foto© Arwid Lagenpusch

Darya Dadykina wurde in Kiew (Ukraine) in eine künstlerische Familie geboren. Sie erhielt ihren ersten Klavierunterricht mit 9 Jahren. Ihre musikalische Ausbildung begann Sie an der Lysenko Musikschule für Hochbegabte und absolvierte ihr Studium bei Prof. Valery Kozlov an der Nationalen Ukrainischen Tschaikowski-Musikakademie. Sie wurde Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, u. a. des „W. Krainew Wettbewerbs für Junge Pianisten“ in der Ukraine (2008), des Wettbewerbs „Die Neuen Namen“ in Russland (2008) sowie des „Bremer Klavierwettbewerbs“ (2012). Des Weiteren erhielt sie wichtige Anregungen bei Meisterkursen von T. Dussaut, B. Goetzke, E. Rzhanov, S. Edelman, V.Rudenko, P. Badura-Skoda, M. Ferrati, B.Bloch, O. Yablonskaya, P.Lang, F. Bidini, R. Levin, L. Zilberstein. Sie spielte Konzerte in der Ukraine, Russland, Weißrussland, Uzbekistan, Italien, Deutschland, Österreich, Griechenland und Spanien. Zur Zeit studiert sie bei den Professorin Susanne Grützmann an der HfM „Hanns Eisler“ in Berlin. Seit 2015 wird sie von der Foundation „Clavarte“ unterstützt.

Der Bariton Petr Tsekhanovich wurde 1988 in Sankt-Petersburg geboren. Nach Abschluss der Theaterabteilung des Kunstlyzeums „Sankt-Petersburg“ hat er 2005 ein Gesangstudium an der Rimsky-Korsakov-Musikfachhochschule aufgenommen und wurde gleich ins zweite Studienjahr versetzt. Ab dem dritten Jahr hat er im Pantomimenensemble des Mariinsky-Theaters gearbeitet. Während seiner Studienzeit wurde er Preisträger des Wettbewerbs „Miniatur in russischer Musik“.

2009 hat Tsekhanovich sein Gesangstudium am Staatlichen Sankt-Petersburger Konservatorium bei Prof. N. Okhotnikov fortgesetzt. Gleichzeitig wurde er für das staatliche Kindertheater „Zazerkalje“ engagiert. Während der Zeit am Theater hat er verschiedene Rollen gespielt, unter anderen auch in preisgekrönten Produktionen   Der Mantel und Italienerin in Algier.

2011 ist er in die Klasse von Prof. V. Tschernomortsev gewechselt. Er war auf verschiedenen Konzertbühnen musikalisch aktiv, z.B. im Kleinen Saal der Sankt-Petersburger Philharmonie, in der Staatlichen Akademischen Kapelle, und hat an verschiedenen Wettbewerben und Festivals teilgenommen („Drei Epochen der klassischen Romanze“ 2013). 2012 hat Tsekhanovich im Konservatoriumstheater die Partie des Kompaniechefs in der Tschaikowsky-Oper Eugen Onegin gesungen. 2013 folgte die Partie des Colas in der Oper Bastien und Bastienne beim Gastensembleprojekt „Singspiel“. Nach dem Abschluss des Konservatoriums hat er 2014 am Auswahlverfahren des Wettbewerbs „Competizione dell´opera 2014“ teilgenommen. Außerdem ist er Solist der Izmajlov-Dreifaltigkeits-Kathedrale. Im Sommer 2015 wurde er beim Wettbewerb-Festival der Kirchenchöre „Peter-Tage“ zum besten Solisten gekürt. Im Sommer 2016 hat Tsekhanovich  beim Festival „Oper für alle“ die Partie von Vladimir Galizky in der Oper Fürst Igor gesungen. Im Repertoire: Eugen Onegin (Eugen Onegin von P. I. T

Das in Hamburg beheimatete Trio Adorno wurde 2003 im Rahmen des Wettbewerbs “Jugend musiziert” gegründet. Schnell wurde klar, dass sich die drei jungen Musiker in der Kammermusikszene einen vielversprechenden Namen machen werden.

Äußerst erfolgreich, vielfach mit Preisen und Sonderpreisen ausgezeichnet, u.a. beim Hamburger Kammermusik Wettbewerb, Internationaler Johannes Brahms Wettbewerb, Deutscher Musikwettbewerb, Osaka Chamber Music Competition, Melbourne Chamber Music Competition geben Sie Konzerte und musizieren auf Festivals sowohl in ganz Deutschland als auch in den großen Musikzentren Europas und Asiens.

Von der Presse hochgelobt, spielt sich das Trio Adorno durch sein espressives, sensibles und stilsicheres Auftreten immer wieder aufs Neue in die Herzen des Publikums. Menahem Pressler zeigt sich während der International Mendelssohn Summer School begeistert und bezeichnete die drei junger Musiker auf NDR-Kultur als „sehr intelligent!“. Neben solistischen Studien in Hamburg, Lübeck und Berlin prägten nach langjähriger Zusammenarbeit besonders das Alban Berg Quartett in Köln und zur Zeit Prof. Heime Müller (ehem. Artemis Quartett) die musikalische Arbeit des Trios. Für weitere Impulse sorgte die Zusammenarbeit mit Mitglieder der Trios Fontenay, Jean Paul, Beaux Arts, Laredo-Kalichstein-Robinson und der Quartette Guarneri und Artemis.

Ihr Repertoire umfasst mit Werken von Haydn, bis hin zu zeitgenössischen Werken wie Peteris Vasks die gesamte Bandbreite der Klaviertrioliteratur. Viele Konzerte sind live mitgeschnitten und im Radio gesendet worden (u.a. SWR,NDR-Kultur, Deutschlandfunk). Langjährige Förderung und Unterstützung erhält das Trio Adorno durch Brigitte Feldtmann, „Feldtmann kulturell“, die „Dr. Ursula Kuhn Stiftung“, die „Fördergesellschaft der Musikhochschule Lübeck“ und die „Hamburgische Kulturstiftung“. Zudem konzertieren sie für den Verein Yehudi Menuhin Live Music Now. Über ihre künstlerischen Tätigkeiten hinaus geben die drei Hamburger Musiker auch Meisterkurse und Workshops für Schüler. Mit seinem Namen bezieht sich das Trio Adorno auf den deutschen Musikphilosophen und großen Denker des 20. Jahrhunderts Theodor W. Adorno.

Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde und Dr. E. A. Langner-Stiftung.